Als Familie hatten wir schon immer den Wunsch, einem Vierbeiner bei uns ein Zuhause zu geben. In der Blockwohnung, in der wir am Anfang lebten, wäre das jedoch nur sehr unbefriedigend zu gestalten gewesen. Als dann das Eigenheim mit grossem Umschwung Wirklichkeit wurde, freuten wir uns auf unseren ersten Hund. Es handelte sich um ein Kleinbauernhaus und dazu passte doch einfach ein Bläss!
Lasco, unser jetziger Appenzeller Sennenhund, ist bereits der fünfte der gleichen Rasse. Wir kamen nicht mehr von dieser tollen Hundeart los.
Lasco hat m 26. Februar 2022 seinen 13. Geburtstag gefeiert. Er stammt aus der Zuchtstätte von Appenzell von Marianne Sutter. Er wurde als Welpe von der Ostschweizerischen Blindenführhundeschule in Goldach erworben und zum Blindenführhund ausgebildet. Er ist meines Wissens der erste Appenzeller Sennenhund, welcher alle notwendigen Prüfungen bestand und zum Einsatz kam.
Bis zum Alter von neun Jahren diente er einer blinden Frau in der Stadt Zürich als treuer Führer. Ein Gelenkleiden, welches bei der regelmässigen Prüfung seiner weiteren Tauglichkeit erkannt wurde, war der Grund seiner Versetzung in den Ruhestand. Und wir wurden nun die glücklichen Halter dieses besterzogenen tollen Hundes. Vom Gelenkleiden ist heute nichts mehr bemerkbar.
Anfangs besuchte ich eine Zeit lang das Training in meinem Verein (KV Aarau), wo ich bereits mit allen meinen anderen Appenzellern für die Begleithunde-Prüfung (BH) trainiert hatte. Die Begeisterung auf Lascos Seite war jedoch sehr beschränkt. Und da er ja in seiner Ausbildung als Blindenführhund enorm viel gelernt und sein Können über viele Jahre erfolgreich angewendet hatte, gaben wir das Training auf.
Heute freuen wir uns an täglichen Spaziergängen und Hundebegegnungen. Leider hat Lascos Gehör stark nachgelassen. Er reagiert nur noch auf einen scharfen Pfiff und ein optisches Zeichen. Auf meine Kreisbewegung mit ausgestrecktem Arm reagiert er und kommt ins «Hierher!».
Das gesamte Wesen des Appenzeller Sennenhundes passt mir! Seine Schnelligkeit, seine Lebendigkeit, seine Auffassungsgabe ‒ er ist nie eine Schlaftablette! Ganz besonders schätze ich seine Treue, seine Anhänglichkeit. Er lässt sich fast immer dort nieder, wo auch ich mich befinde.
Da gibts eigentlich nur eines zu sagen: Wir sind sehr dankbar, dass uns in unserem Alter – wir sind beide um die 75! – noch ein solch toller Appenzeller Sennenhund anvertraut wurde!
Interview: Daniela Rinderknecht
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